MEISTERWERKE des BAROCK

Mit Standing Ovations in beiden Kirchen belohnten die Zuhörer die Konzerte von Vokalensemble Gaienhofen, Schaffhauser Barockensemble und den Solisten Susan Eitrich (Sopran), Sarah-Lena Eitrich (Alt), Sebastian Mory (Tenor) und Woijcech Latocha (Bass). Und der Beifall war mehr als berechtigt, denn alle drei Kantaten  --sollen sie so klingen, wie sie am Erntedankwochenende in Stein am Rhein und Radolfzell musiziert wurden--  verlangen von Chor, Instrumentalisten und Gesangs-Solisten großes Können!

VEG mit Dirigent Schmidgall und dem Barockensemble nach dem Konzert in St. Meinrad, Radolfzell

 Johann Sebastian Bach (1685-1750), Antonio Vivaldi (1678-1741) und Jan Dismas Zelenka (1679-1745) werden als wegweisende Meister der Barockmusik angesehen. Sie waren als Zeitgenossen in derselben musikalischen Epoche tätig, die etwa von 1600 bis 1750 dauerte. In dieser Zeit wurden bestimmte stilistische Merkmale bevorzugt, darunter kontrapunktische Kompositionstechniken, ornamentale Melodien und klare Harmonien.

Obwohl alle drei Komponisten dem Barockstil verpflichtet waren, hatten sie unterschiedliche Ansätze und kompositorische Techniken. Bach war bekannt für seine komplexe Kontrapunktik und theologische Tiefe. Vivaldi zeigte sich oft virtuos und experimentell in seiner Musik, besonders in seinen Violinkonzerten. Zelenka wurde für seinen kreativen Umgang mit Harmonien und seiner Neigung zu unkonventionellen Strukturen geschätzt.

• Bach gilt als einer der größten Komponisten der Musikgeschichte und wird oft als der Inbegriff des Barockstils angesehen. Seine zahlreichen Kompositionen umfassen ein breites Spektrum an Werken, darunter Kantaten, Oratorien, Messen, Passionsmusik, Orgelwerke, Kammermusik und Orchestermusik. Seine Musik zeichnet sich durch ihre komplexe Kontrapunktik, tiefe spirituelle Bedeutung und technische Finesse aus.

• Vivaldi war Priester und Violinist und als Komponist einer der bedeutendsten Vertreter des venezianischen Barocks. Schon zu Lebzeiten war er hoch angesehen. Er ist vor allem für seine zahlreichen Violinkonzerte, v.a. die „Vier Jahreszeiten“ berühmt, die zu den bekanntesten Werken der Barockmusik gehören. Seine Werke zeichnen sich durch eingängige Melodien, virtuose Instrumentalsätze und lebhafte Rhythmen aus.
  
• Zelenka war ein tschechischer Komponist und ein Zeitgenosse von Bach und Vivaldi, obwohl er diese wohl nie getroffen hat. Er war zu Lebzeiten sehr viel weniger bekannt war als die anderen beiden, wird aber mittlerweile als bedeutender Komponist des Barocks anerkannt. Zelenka war ein Meister der kontrapunktischen Komposition und bekannt für seine harmonische Originalität. Er arbeitete hauptsächlich in Dresden und schrieb eine Vielzahl von Werken, darunter geistliche Musik, Oratorien, Opern und Instrumentalwerke.
  

Alle drei komponierten zahlreiche kirchenmusikalische Werke, hinterließen aber auch bedeutende Beiträge zur Instrumentalmusik. Bach war ein Virtuose auf der Orgel und schuf viele Werke für dieses Instrument, ebenso wie für Streicher, Bläser und Tasteninstrumente. Vivaldi ist am bekanntesten für seine Violinkonzerte und seine Kompositionen für Streicher und Tasteninstrumente. Zelenka schrieb sowohl Orchester- als auch Kammermusik und wurde besonders für seine instrumentalen Fähigkeiten geschätzt.

Insgesamt waren Bach, Vivaldi, Zelenka und ihre Zeitgenossen wegweisende Komponisten des Barockzeitalters. Ihre Werke haben bis heute einen enormen Einfluss auf die Musikgeschichte und werden von Musikern und Musikliebhabern auf der ganzen Welt geschätzt.

Das Programm:

"Erschallet ihr Lieder" (BWV 172) von Johann Sebastian Bach

• Bachs bekannte Kantate "Erschallet, ihr Lieder" (BWV 172) ist geprägt von einer festlichen und freudigen Atmosphäre. Wie viele von Bachs Kantaten zeichnet sie sich durch kunstvolle Kontrapunkttechnik, reiche Harmonien und Ausdruckskraft aus. Die Musik ist virtuos und ausdrucksstark und sie zeigt Bachs meisterhafte Kompositionstechnik sowie seine Fähigkeit, Musik und Text zu einer tiefgründigen und ausdrucksvollen Einheit zu verbinden.

Gloria in D (RV 589) von Antonio Vivaldi

• Vivaldis "Gloria in D-Dur" ist eine seiner bekanntesten und häufig aufgeführten Kompositionen. Es ist bekannt für seinen lebendigen und freudigen Charakter. Die Musik zeichnet sich durch lebhafte Rhythmen, expressive Melodien und virtuose Gesangspassagen aus. Es zeigt Vivaldis einfallsreiche Orchestrierung und sein gekonntes Handling von Stimmen und Instrumenten.                                                

Te Deum in D (ZWV 146) von Jan Dismans Zelenka

• Zelenkas "Te Deum in D"  ist ein beeindruckendes Werk mit lebendigen  -z.T. achtstimmigen-  Chören, feierlichen Solopassagen und einer reichhaltigen Orchestrierung. Es ist durch seine komplexe Struktur und die klangliche Vielfalt gekennzeichnet. Das Te Deum von Zelenka gehört zu seinen bekanntesten und beliebtesten Kompositionen
  

Sie hörten 

Susan Eitrich im Sopran, Sarah-Lena Eitrich im Mezzosopran/Alt, Sebastian Mory im Tenor/Altus und Wojciech Latocha im Bass und als begleitendes Orchester das Schaffhauser Barockensemble.